AEVO Prüfung

Wer braucht eine Ausbilderschein?

Jedes Unternehmen, das in Deutschland ausbilden möchte, muss mindestens einen Mitarbeiter nachweisen, der nach der Ausbildereignungsverordnung (AEVO) geprüft wurde. Im Süddeutschen wird die Prüfung auch als AdA Prüfung bezeichnet; sie wird sowohl von der Industrie- und Handelskammer (IHK) der Handwerkskammer (HWK) und der Landwirtschaftskammer abgenommen. Der erfolreiche Absolvent wird dann im Betrieb mit der Ausbildung und der Kontrolle der Ausbildungsprozesse un der Betreuung der Auszubildenden (Azubis, neuedings wieder Lehrlinge genannt) betraut.

Freie Berufe wie Ärzte oder Architekten hingegen dürfen ohne Nachweis nach der AEVO ausbilden.

So fortgebildete Mitarbeiter sind innerhalb des Betriebes für den Ablauf der Ausbildung verantwortlich. Die Prüfung bereitet auf diese Aufgabe vor und sorgt dafür, dass der Geprüfte nicht nur Anweiser, Unterweiser und Beurteiler ist.

Wer kann sich zur AEVO/ AdA Prüfung anmelden?

Jeder Interessierte kann sich grundsätzlich zur Prüfung als Ausbilder nach der AEVO bei einer IHK oder HWK Ihrer Wahl anmelden. Besteht er die Prüfung, erhält er den Nachweis der pädagogischen Eignung zur Ausbildung aber noch NICHT die Berechtigung zur Ausbildung.

Um zur Ausbildung berechtigt zu sein, benötigt der Anwärter noch die nötigen beruflichen und fachlichen Fähigkeiten und Kenntnisse, sowie die persönliche Eignung.

Die erforderlichen beruflichen und fachlichen Kenntnisse erhält man im Allgemeinen mit dem erfolgreichen Abschluss der eigenen Ausbildung, einer gesetzlich vorgeschriebenen Zeit der praktischen Berufserfahrung oder mit einem Studium. Die persönliche Eignung wird nach weiteren Kriterien ausgestellt, unter anderem ist Vorstrafenfreiheit nachzuweisen.

Wo kann ich die AEVO/ AdA Prüfung ablegen?

Die Aevo Prüfung wird von den Kammern (Industrie- und Handelskammer oder Handwerkskammer) abgenommen. Bei großen Kammern wie Köln oder Dortmund werden monatlich Prüfungen (Stand September 2022) durchgeführt.

Was muss ich für die Prüfung lernen?

Die Prüfung setzt sich aus einem schriftlichen und einem praktischen Teil zusammen. Die schriftliche Prüfung ist in vier Themeneinheiten unterteilt:

• Handlungsfeld 1: Ausbildungsvoraussetzungen prüfen und Ausbildung planen
• Handlungsfeld 2: Ausbildung vorbereiten und bei der Einstellung von Auszubildenden mitwirken
• Handlungsfeld 3: Ausbildung durchführen
• Handlungsfeld 4: Ausbildung abschließen

Im Handlungsfeld 1 stellt der Bereich Arbeitsrecht, unter anderem mit Bürgerlichem- und Jugendarbeitsschutzgesetz, Bundesurlaubsgesetz und verschiedenen weiteren Schutzgesetzen, den von vielen als Schwierigsten empfundenen Bereich dar.

Das Arbeitsrecht unterliegt einem dauerhaften Wandel; es empfiehlt sich im Bedarfsfall kompetente, auf Arbeitsrecht spezialisierte Hilfe zu suchen. Dies kann persönlich oder auch online z.B. bei www. anwaltarbeitsrecht.com erfolgreich sein.

Weiterhin ist zu beachten, dass das Handlungsfeld 3  „Ausbildung durchführen“ bei allen IHKs und HWKs die größte Wertigkeit (50%) in der Benotung der Prüfung hat.

Was ist die praktische AEVO/AdA Prüfung?

Der praktische Teil der AEVO Prüfung dauert im Durchschnitt 30 Minuten und beinhaltet die Planung und Durchführung einer Ausbildungseinheit, zum Beispiel anhand einer Präsentation oder einer Praktischen Durchführung. Im gleich darauf folgenden Fachgespräch wird nicht nur auf inhaltliche und fachliche Richtigkeit geprüft; auch Verständlichkeit, Anschaulichkeit und Art und Weise des Vortragens spielen eine Rolle. Weitere Hinweise geben die meisten IHKs und HWKs in Form eines Leitfadens auf ihrer Webseite.